Mittwoch, 19. Dezember 2007

Ein Ende oder ein neuer Anfang?

Zwei Tage war es jetzt her, dass Snowy zuletzt mit ihrem geteuen Krieger gesprochen hatte und er es einfach nicht mehr aushielt. Er war gegangen, um nicht gänzlich den Verstand zu verlieren.
Er hatte sich als dusseligen Troll bezeichnet, der seine Zeit damit verbrachte, Snowy anzuschmachten und sich vergeblich nach ihr zu verzehren.
Kurz darauf war er dann verschwunden... vielleicht für immer, vielleicht nur für Tage, Wochen oder Monate.
Sonwy war wütend auf ihn gewesen, aber gleichzeitig tat er ihr unsagbar leid, so dass sie sich Vorwürfe machte, weil sie ihm das angetan hatte. Sie hatte es kommen sehen. Sie hätte es vermeiden können, aber das kleine bisschen Verstand, das leise in Snowy protestiert und versucht hatte, sie von dieser Dummheit abzubringen, war gut weg gesperrt gewesen in einer Kiste in einem Schrank im hintersten Raum von Snowys Bewusstsein.
In diesem Moment ärgerte sich Snowy über sich selbst und vor allem über das kleine bisschen Verstand, dass nicht genug unternommen hatte, um sich zubefreien und sich gegen die Übermacht der Sehnsüchte durchzusetzen.
Wütend und verzweifelt hatte sie sich dann an den Zauberer gewandt, um ihn um Rat und Beistand zu bitten, der ihr auch sofort gewährt wurde. Inenrhalb von kürzester Zeit hatte die kleine Snowy sich besser gefühlt, denn der Zauberer half immer.
Auch am gestrigen Tage hatte er ihr zur Seite gestanden und ihr Denken in andere Bahnen gelenkt. Doch heute war er nicht da... noch nicht. Aber selbst wenn er anwesend gewesen wäre, hätte Snowy versucht, ihn nicht wieder zu belästigen. Sie wollte ihm nicht auf die Nerven gehen oder gar wieder so eine Situation wie mit ihrem Krieger herbeiführen.
Also wartete sie artig bis sie mit der immer fröhlichen Fee etwas Zeit verbringen konnte, um sich abzulenken und dann vielleicht im Laufe des Abends nochmal ein Gespräch mit dem Zauberer zu führen, falls sie dann wieder Halt benötigen sollte.

Snowy war sich nicht ganz sicher, was dieser Bruch nach über vier Jahren für sie nun eigentlich bedeutete. Sie hatte - vielleicht nur für eine gewisse Zeit - eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben verloren, die ein Loch hinterlassen hatte. Die letzten zwei Tage hatten der schwarze Zauberer und die fröhliche Fee dieses Loch gefüllt, doch das war auch keine Lösung auf Dauer. Snowy soltle wohl versuchen einen Teil der Dinge, die sie mit dem Krieger geteilt hatte, nun mit ihrem Begleiter zu teilen. Er sollte ihre primäre Bezugsperson sein. Er hatte sie durch Eis und Schnee im hohen Norden begleitet, sich durch Sumpf und Schlamm mit ihr gekämpft, sie getröstet, beruhigt, bei Krankheit gepflegt und ihre albernen Launen geteilt.
Er war ihr ähnlicher als sonst jemand, den sie kannte, was ihn zum einzigen Menschen machte, mit dem Snowy sich ein dauerhaftes Zusammensein vorstellen konnte.
Sie hielt es eine Weile ohne ihn aus, ohne dabei große Qualen zu erleiden... aber nur weil sie wusste, dass er da sein würde, wenn sie zurückkehrte. Er war da. Er würde immer da sein. Snowy konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er nicht mehr da wäre. Sie wollte es auch gar nicht.

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