Montag, 10. März 2008

Spuk

Snowy saß im dunklen Bau und grübelte. Es waren wieder eigenartige Dinge in ihrer Höhle vorgefallen. Ein kalter Luftzug, der erst ihren Begleiter berührt hatte und dann sie. Sie konnte sich allerdings nicht erklären, wo der Luftzug her gekommen sein konnte. Die Richtung hatte sie zwar ausmachen können, aber das war auch alles. Er hatte von rechts über ihren Arm gestrichen. Aber welcher Arm war es gewesen? Ihr rechter oder der linke? Sie war sich nicht sicher, doch meinte sich erinnern zu können, dass es der linke Arm gewesen war. Danach hatte sie die kühle Luft auch noch an der rechten Schulter und auch der rechten Wange gespürt. Allerdings war sie dann so plötzlich, wie sie aufgetaucht war, auch wieder verschwunden. Als das geschehen war, war es schon recht spät gewesen. Snowy tippte auf etwa halb 1.
Doch das war nicht alles gewesen. Am Tag darauf hatte sie eine Maschine zum Haare Trocknen benutzt, die sie, als sie fertig war, auf ein Schränkchen gelegt hatte. Die Maschine besaß ein Kabel, das auf den Boden baumelte. Snowy hatte sich wieder auf ihr Sofa gesetzt und fertig angezogen, als ihr Blick auf das Kabel fiel, das sich bewegte. Aber warum? Niemand hatte es berührt und für ein bloßes "Nachschwingen" hätte es doch etwas zu lange an gedauert.
Sie erschauerte. Sie fühlte, wie sich eine Gänsehaut auf ihren Armen ausbreitete und sie Angst bekam, sie könnte plötzlich eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnehmen. Eine Bewegung, die nicht da sein dürfte, weil sie doch völlig allein in ihrem Bereich im dunklen Bau war.
Gab es so etwas wie "Spuk" wirklich? Wenn ja, wo kam er her? Hing er an der Höhle oder an Snowy? Wenn es wirklich einen gab, dann würde er wohl an der kleinen Snowy hängen, vermutete sie. Sie dachte, an die Zeit, bevor sie hier gelebt hatte. Da waren auch ab und zu merkwürdige Geräusche gewesen... die sie zugegebenerweise mehr oder weniger rational erklären konnte.

Montag, 3. März 2008

Und nun?

Das Wochenende war für die kleine Snowy der absolute Horror gewesen. Sie konnte sich nur schwer entscheiden, ob sie lieber weinen oder sich übergeben wollte. Kriegerin schön und gut. Glücklicher Krieger schön und gut. Unglückliche, traurige Snowy unschön und ungut. Aber glücklicher Krieger und glückliche Snowy ging wohl nicht gleichzeitig... nicht mehr. Vielleicht irgendwann wieder, aber nicht im Augenblick. Im Augenblick gab es nur eine kleine Snowy, die gegen Übelkeit und mit der Nahrungsaufnahme kämpfte und einen Krieger, der glücklich war mit seiner neuen Kriegerin. Snowy wollte gar nicht daran denken. Sie wünschte sich einfach irgendwas tun zu können, damit sie wieder zu sich kam. Damit sie mit dem Krieger weider normal umgehen konnte. Damit sie ihren Begleiter wieder ansehen und Berührungen zulassen konnte. Damit sie wieder wusste, wo ihr der Kopf stand und wo ihr Herz schlug.
Sie würde sich am Liebesten auf den Boden setzen und mit einem kleinen Mantikor spielen. Einfach, damit sie nicht mehr nachdenken musste. Damit sie sich auf etwas anderes konzentrieren konnte.
Ob sie am kommenden Wochenende wieder etwas mehr zu sich kam? Sie hatte zumindest erst einmal den Kontakt zum Krieger abgebrochen, damit sie sich wieder beruhigen konnte.