Freitag, 21. September 2007

Eigenartige Klänge

Auf dem Weg in den dunklen Bau - sie Krähen waren heute nicht zu hören gewesen - kam Snowy an einem dieser Anbetungszentren vorbei. Dieses spezielle war furchtbar hässlich: Ein grauer Betonklotz mit einem grauen Betonklotzturm, in dem, wie es bei diesen Zentren so üblich war, ein paar Glocken hingen.
Besagte Glocken waren schon eifrig am Läuten, als Snowy los gegangen war. Doch je näher sie ihnen kam, desto mehr nahm sie den eigenartig verzerrten Nachklang des Geläutes wahr. Fast wie Schmerzensschreie des Metalls, das da im Turm zum Klingen gebracht wurde.
Als Snowy am Turm vorüber ging, wünschte sie sich, dass irgendjemand endlich die gequälten Glocken von ihrem Leid erlösen und sie zu schweigen bringen möge. Sie konnte diese erbärmlichen und verstörend unheimlichen Klänge einfach nicht mehr ertragen.

Kurz bevor sie den Eingang zum dunklen Bau erreichte, verstummte das Geläut schließlich... um Raum für anderes bizarres Klangwerk zu schaffen. Es war schwer, einen passenden Begriff dafür zu finden, dann es war weder ein "Klacken" noch ein "Ploppen" noch sonst ein Wort, das Snowy in den Sinn kam, beschrieb es richtig. Es hatte viel mehr Ähnlichkeit mit dem Geräusch, das man hörte, wenn man den Deckel von einem neuen Glas Gurken öffnete. Nur lauter. Es wiederholte sich immer wieder, doch nicht jedes Mal in der gleich Tonlage und auch die Abstände zwischen dem Erklingen des Geräusches variierten. Meist war es einige Male zu hören, bevor es eine etwas längere Pause gab.
Doch auch diese Klänge hörten wieder auf und Snowy warte förmlich darauf, dass sie wieder etwas hören würde, das ihr unnatürlich erschien und/oder dessen Ursprung sie nicht kannte.

sich nicht vorstellen konnte, was solche Geräusche verursachen sollte, außer vielleicht das Öffnen von Gläsern oder Im dunklen Bau hatte Snowy schon so einige eigentümlich Geräusche vernommen, doch die meisten schrieb sie den Arbeitern eine Etage höher zu, die dort schwer schleppten, schoben und schraubten. Die Gurken Glas Klänge stammten vermutlich auch von da oben, auch wenn Snowy Farbdosen. Aber dann wäre es nicht mehrfach in kurzen Intervallen ertönt.

Snowy war ratlos. Sie schien immer häufiger Geräusche wahrzunehmen, die sie beunruhigten oder ihre Umgebung in eine unheimliche Atmosphäre einhüllten. Zumeist geschah dies morgens und auf dem Weg zum dunklen Bau. Vielleicht lag das auch daran, dass ihr Gehör früh morgens besonders sensibel war und ihre anderen Sinne noch nicht völlig aus dem Schlaf erwacht waren. Oder Snowy bemerkte dann nur solche Geräusche einfach eher, weil ihre Wahrnehmung sich mehr auf das Gehörte fixierte und sich nicht durch Gesehenes ablenken ließ.

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