Dienstag, 25. September 2007

Deprizissimus!

Die kleine Snowy hatte wieder schlecht geschlafen, doch dafür in der kurzen Zeit wenigstens angenehm geträumt. Viele Kleinigkeiten hatten sie vom Durchschlafen abgehalten. Darunter auch die Probleme mit ihrem Krieger, der sie letzte Nacht einfach mit einem "warum..." allein gelassen hatte. Sie wusste, was er ihr damit sagen wollte und sie hatte diese erneuten indirekten Schuldzuweisungen satt. Die hatte zwar angefangen, aber er war auch nicht abgeneigt gewesen, das Spiel mitzuspielen. Nun hatten sie schließlich beide verloren, doch war das nicht von vorneherein abzusehen gewesen? Snowy war ganz groß darin, solche Katastrophen herauf zu beschwören und alle Beteiligten erst himmelhoch jauchzend letzten Endes in einen tiefen Abgrund stürzen zu lassen... wobei sie natürlich nie vergaß, selbst hinterher zu hüpfen. Doch meist stand sie sowieso schon auf einer Planke über dem Abgrund, bevor die anderen überhaupt etwas von selbigem ahnten.
Snowy hatte doch von Anfang an gewusst, dass es so ein emotionales Chaos geben würde... schon ganz am Anfang, schon vor über vier Jahren, als sie sich kennen gelernt hatten, hatte sie damit gerechnet. Da hatte sie noch zu sich gesagt: "Dieses Mal nicht! Dieses Mal bleiben wir wirklich nur Freunde!" Dieser Vorsatz klappte auch etwa ein halbes Jahr recht gut, bis sich dann schließlich langsam bei ihr die Sehnsüchte ausbreiteten. Ganz langsam wurden sie stärker. Ganz langsam wollte sie immer mehr. Und irgendwann im letzten Winter hatte sie es dann nicht mehr ausgehalten und er hatte nur zu bereitwillig mitgemacht und war lächelnd und mit leuchtenden Augen dem Abgrund entgegen gerannt.

Keine Kommentare: