Dienstag, 8. Januar 2008

Gedankengefängnis

Die Gedanken an die Inquisitoren ließen Snowy nicht los, auch wenn es eigentlich genug Anderes gäbe, worüber sie nachdenken könnte. Ihr getreuer Krieger schickte ihr wieder Botschaften. Völlig unerwartet und überraschend. Snowy war auch etwas verkrampft gewesen, als sie seit Tagen die erste Nachricht von ihm erhalten hatte. Aber die Inquisitoren beschäftigten sie einfach mehr.
Dann war neulich - ein oder zwei Tage vor der Botschaft - ohne ersichtlichen Grund ein Becher aus dem Regal in der Küche gefallen. Snowy hatte erst kurz zuvor etwas über Psychokinese gelesen, was besagte, dass solche Ereignisse auf psychische Probleme bei einer magiebegabten Person ausgelöst weren konnten. Also unbewusstes Bewegen von Gegenständen mittels mentaler Fähigkeiten.
Aber so interessant diese Theorie über vielleicht doch vorhandende magische Fähigkeiten auch war... Snowy grübelte die ganze Zeit, ob diese Vision oder wie man die Bilder, die sie in ihrem Versteck vor ihrem inneren Auge gesehen hatte sonst noch nennen konnte, der Realität entsprachen oder ob es nur ein Produkt ihrer Vorstellung davon war, was wohl passiert sein könnte. Sie fand die Situation nur schwer zu verarbeiten oder zu deuten. War der Inquisitor nun tot? Suchte man nach ihr? Was wenn sie dem Großinquisitor begegnete? Würde er ihr etwas antun? Würde er sich überhaupt an sie erinnern? Nun, das wohl ganz sicher. Inquisitoren waren darauf geschult sich so viele Informationen und Details zu merken, wie nur irgend möglich. Ihre Wahrnehmung war schärfer als die normaler Menschen.
Snowy stand völlig neben sich. Ihre Gedanken waren das reinste Chaos.
Sie saß im dunklen Bau und sah sich immer wieder paranoid um, wenn sie auch nur das geringste Geräusch vernahm. Sie wollte endlich nach Hause. Es war schon dunkel draußen, was ihr gar nicht gefiel. Normalerweise liebte Snowy die Dunkelheit, doch nach dem Erlebnis wusste sie nicht so recht, was sie zur Zeit von Dunkelheit halten sollte.

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