Freitag, 12. Oktober 2007

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Als Snowy heute morgen die Höhle verließ, war es düster und grau. Nebel und ein sanfter Niselregen streichelten kühl über ihre Haut. Ein angenehmes Gefühl.
Aus der Ferne hörte sie das gequälte Geläut der Glocken. Warum klangen sie nur so erbärmlich? So jammernd? So winselnd?
Als sie sich ihnen näherte, stellte sie fest, dass es dieses Mal andere Glocken waren, die so verstörend klangen. Snowy hatte doch schon oft Geläut gehört, aber sie konnte sich nicht erinnern, dass es ihr je so jämmerlich vorgekommen wäre wie das bei den letzten Malen.
Das Klagen hatte aufgehört, kurz nachdem die kleine Snowy die Straße erreicht hatte. Sie stand dort und wartete, als ihr der Geruch von Alkohol und altem Bratfett in die Nase stieg. Ihr wurde übel. Morgens konnte sie so etwas nur schwerlich ertragen. Snowy war froh, als sie endlich weiter gehen konnte. Der Geruch wich dem Geschimpfe eines Vogels, der auf einem der Häuser zu ihrer Linken stand. Immer wieder schien er seinen Unmut über irgendetwas kund zu tun. Snowy sah den Vogel in Gedanken vor sich. Er saß auf dem Dach und schüttelte energisch den Kopf, während er vor sich hin schimpfte.

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